Einwohnerversammlungen 2023 in allen Stadtteilen
Mit Beschluss vom 28. Februar 2023 hat der Gemeinderat festgelegt, dieses Jahr Einwohnerversammlungen in allen Stadtteilen durchzuführen. Dabei sollen wichtige Angelegenheiten in Hinblick auf den Stadtteil als auch auf die Gesamtstadt vorgestellt und mit den Einwohnern erörtert werden. Weiterhin sollen diese Versammlungen den Gedankenaustausch zwischen Verwaltung und Bürgern stärken sowie das Verständnis und die Beteiligung fördern. Außerdem besteht die Möglichkeit für die Bevölkerung, ihre Anregungen und Wünsche zu äußern und mit der Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen.
Einwohnerversammlung Eppingen am 16. Oktober
Stadtentwicklung, Erneuerbare Energien und Notfalltreffpunkte große Themen
Im gut besuchten Schwanensaal des Bürgerhauses hat Oberbürgermeister Klaus Holaschke gemeinsam mit Bürgermeister Peter Thalmann und den vertretenden Geschäftsbereichs- und Abteilungsleitern zur fünften Einwohnerversammlung im Stadtgebiet begrüßt. Nach einer fünfjährigen Pause hat die Stadtverwaltung nun die Gelegenheit zum Dialog mit der Bürgerschaft sowie zur Vorstellung wichtiger Themenschwerpunkte genutzt. Stadtentwicklung, erneuerbare Energien sowie Notfalltreffpunkte waren drei Angelegenheiten, die einen großen Fokus bei Verwaltung und Einwohnern hatten.
Im Falle eines großflächigen Strom- sowie Telekommunikationsausfalls würden auch die Notrufnummer 112 und 110 nicht mehr funktionieren. In solchen Situationen werden die Notrufposten und Notfalltreffpunkte im Stadtgebiet eingerichtet. Bei den gekennzeichneten Notrufposten nehmen die Einsatzkräfte der Feuerwehr die Notrufmeldungen an, geben sie per Funk weiter und leiten, wenn möglich, erste Hilfsmaßnahmen ein. Notfalltreffpunkte in den Hallen sind bei einer Großschadenslage die Erstanlaufstellen für die Bevölkerung vor allem hinsichtlich der Informationsbeschaffung, als Kommunikationsort und zur Unterstützung oder Versorgung. Weiter erläuterte Geschäftsbereichsleiter Günter Brenner die Alarmierung der Bevölkerung durch Rundfunk, NINA ”Notfall- Informations- Nachrichten-App” als modulares Warnsystem, Lautsprecher-Durchsagen durch die Feuerwehr, Sirenenalarmierung sowie Melder oder persönlichen Kontakt. Die Stadtverwaltung informierte weiter über die wichtige Einbindung der Bevölkerung im Rahmen der Selbst- und Nachbarschaftshilfe. Bürger*innen, die sich ehrenamtlich in den Notfalltreffpunkten einbringen möchten, können sich bei der Stadt Eppingen melden. Standorte der Notfalltreffpunkte können Sie auf der städtischen Homepage entnehmen.
Im Laufe der Einwohnerversammlung hat Bürgermeister Peter Thalmann hinsichtlich der bedarfsorientierten und nachhaltigen Stadtentwicklung mit seinen Mitarbeitern einen Rück- wie Ausblick gegeben. Ein wichtiger Fokus lag dabei bei der kommunalen Wärmeplanung mit dem Nahwärmekonzept im Baugebiet Zylinderhof. Darüber hinaus wurden weitere große Schwerpunkte wie die Kindertagesstätte in der Katharinenstraße, der Anbau für die Ganztagesbetreuung in der Grundschule Hellberg, das künftiges Gewerbegebiet „Weststadt IV“ sowie die Glasfasererschließung thematisiert.
Eine rege Diskussion ergab sich beim Präsentationspunkt Erneuerbare Energien. Im Sinne des Klimawandels und der Förderung alternativer Energien sieht sich auch die Stadtverwaltung Eppingen in der Pflicht, einen Betrag zu leisten. So wurden der interessierten Bürgerschaft die ersten Herangehensweisen und Überlegungen hinsichtlich Wind- und Solarparks auf Eppinger Gemarkung eröffnet. Grundsätzliche Rahmenbedingungen vom Bund und Land wurden zunächst aufgeführt, bevor die Potenzialflächen für Freiflächen-Photovoltaikanlagen behandelt wurde. Es handelt sich hierbei um eine Flächenkulisse im Umfang von insgesamt 86 ha in den Gewannen „Buckeläcker“, „Hohenstein“ und „Zimmerberg“. Ganzheitlich würde sich hier eine gesamte Stromproduktion für rund 23.000 Haushalte mit einem Co²-Ersparnis von 71.000 Tonnen pro Jahr ergeben. Weiter wurde die Thematik Windenergie angesprochen. Durch die derzeitige Steuerungsmöglichkeit zum Austausch und Festlegung der Windkraftflächen Im Landkreis möchte die Stadtverwaltung die Gelegenheit nutzen sich bei den Planungen des Regionalverband Heilbronn-Franken einzubringen. So können bewusst ausgewählte, kommunale Potenzialflächen für die Windkraft eingebracht und nicht durch dritte vorbestimmt werden. Mit der der festgestellten Windhöffigkeit im Eppinger Hardwald wäre dies eine Flächenmöglichkeit. Im Jahr 2024 folgt eine Potentialanalyse für die Festlegung von Vorranggebieten.
Die interessierten Bewohner der Kernstadt haben die Versammlung zum Anlass genommen um Fragen und Inhalte zu den Themenschwerpunkten zu platzieren, Anmerkungen anzubringen und in den Diskurs mit der Verwaltung zu gehen. Nach dem rund dreieinhalbstündigen intensiven Austausch beendete das Stadtoberhaupt die fünfte von sieben Einwohnerversammlungen in der Gesamtstadt.
Einwohnerversammlung in Adelshofen am 4. Oktober
Rund 45 interessierte bei der Einwohnerversammlung im Vereinsheim des SV Adelshofen
Den Auftakt der Reihe der diesjährigen Einwohnerversammlungen fand am 4. Oktober in Adelshofen im Vereinsheim des Sportvereins statt. Rund 45 Bürgerinnen und Bürger, darunter Mitglieder des Ortschaftsrates Adelshofen und des Gemeinderats, waren der Einladung gefolgt und informierten sich über aktuelle Entwicklungen der Gesamtstadt und des Stadtteils. Nach einer Begrüßung durch Ortsvorsteher Steffen Gomer berichteten Oberbürgermeister Klaus Holaschke, Bürgermeister Peter Thalmann und die Leiter der verschiedenen Geschäftsbereiche im Rathaus über große Themen der Gesamtstadt, wie beispielsweise über die Finanzsituation, die Bevölkerungszahlen und die Kindergartensituation, als auch über aktuelle Schwerpunkte, wie der Ausbau von erneuerbaren Energien und Nahwärme. Adelshofen verzeichnet ein stetiges Wachstum auf aktuell 1.476 Einwohner. Auch die Geburtenrate ist steigend. Dennoch ist der Kindergarten in Adelshofen derzeit nicht vollständig ausgelastet und bildet somit derzeit eine Platzreserve für die Gesamtstadt Eppingen. Weiterhin wurde über die Einführung der Tempo 30 Regelung in der Ortsdurchfahrt berichtet und die Verkehrs- und Lärmbelastung aufgezeigt, die als Grundlage für die Anordnung gilt. Von Interesse war auch die aktuelle Flüchtlingssituation in der Gesamtstadt und insbesondere im Ortsteil Adelshofen. Entlastung und Entspannung, insbesondere aufgrund des weiter andauernden Krieges in der Ukraine, sei nicht zu erwarten, so die Prognose von Geschäftsbereichsleiter Günter Brenner. Umso glücklicher sei man über die Möglichkeit der Unterbringung von Geflüchteten in der Containeranlage neben dem Kindergarten und dem Dorfgemeinschaftshaus. Dieser wurde über den Zeitraum der Sanierung des Wasserschadens vom Kindergarten Adelshofen genutzt und steht nach dem Umzug zurück ins Gebäude leer. Nach einem kurzen Umbau kann die Belegung ab November 2024 erfolgen. Hier gilt der Dank dem Ortschaftsrat und dem Gemeinderat, die im April beziehungsweise im Juni den entsprechenden Beschluss gefasst haben und diese Entscheidung mittragen. Im weiteren Verlauf wurde über abgeschlossene aber auch geplante Projekte im Stadtteil Adelshofen berichtet. So wurde beispielsweise die Dreschhalle als Veranstaltungshalle saniert und umgebaut, die Außenanlagen werden bis zum Ende des Monats fertiggestellt sein, sodass eine Einweihung im Rahmen der Kerwe in Adelshofen erfolgen kann. Weiterhin wurde durch Bürgermeister Thalmann über die Glasfasererschließung in Adelshofen berichtet. Ausgehend vom Glasfasernetz in Elsenz wird in Adelshofen ab Mitte 2025 ein Glasfaseranschluss möglich sein. Die Anschlüsse, die im Zuge des geförderten Ausbaus beantragt werden, sind für den Bürger kostenlos. Ferner wurde über die geplante Ausweisung des Wohnbaugebiets „Wolfer“ berichtet. Auf einer Fläche von rund 23.750 Quadratmeter sollen Bauplätze für Ein- und Mehrfamilienhäuser geschaffen werden. Die Erschließung ist in 2026 und 2027 geplant.
Abschließend bestand die Möglichkeit durch die Einwohnerinnen und Einwohner Anregungen hervorzubringen, Fragen zu stellen und Kritiken anzubringen.
Oberbürgermeister Klaus Holaschke und die Stadtverwaltung möchte sich hiermit nochmals bei Ortsvorsteher Steffen Gomer, beim SV Adelshofen für die Bereitstellung des Vereinsheims und selbstverständlich bei den anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern aus Adelshofen für die rege Diskussion, den Austausch und die interessanten Fragen bedanken.
Einwohnerversammlung in Elsenz am 11. Oktober
Schlechte Nachrichten überbrachte Oberbürgermeister Klaus Holaschke bei der Einwohnerversammlung in Elsenz am 11. Oktober im Vereinsheim des FV Elsenz. Die bereits vor Jahren vorgesehene Sanierung der Gartenstraße kann auch 2024 nicht realisiert werden. Grund hierfür ist die aktuelle Finanzsituation der Stadt. „Derzeit ist noch nicht absehbar, wie wir den Haushalt 2024 ausgleichen sollen“, stellte der Oberbürgermeister im Vorgriff auf die Haushaltsberatungen ernüchternd fest. Grund hierfür sind unter anderem fehlende Einnahmen aus Grundstücksverkäufen, auch im Stadtteil Elsenz. Von den insgesamt 45 Grundstücken im Baugebiet Wolfsgasse II, die die Stadt für 2,75 Millionen Euro erschlossen und zur Bebauung freigegeben hat, wurde noch kein einziger verkauft. „Geplant waren zwei Millionen Euro Einnahmen, die nun im Haushalt fehlen“, sagte Holaschke. Aufgrund der hohen Zinsen, steigenden Baukosten und der Eigenkapitalforderungen der Banken seien zahlreiche Interessenten wieder abgesprungen, informiert auch Bürgermeister Peter Thalmann. Den städtischen Haushalt belasten auch die steigenden Ausgaben, unter anderem bei den Personalkosten, die im kommenden Jahr voraussichtlich um 3,5 Millionen Euro auf 24,5 Millionen Euro steigen werden.
Sehr positiv verläuft die Einwohnerentwicklung in Elsenz, wo demnächst wohl der 2000. Neubürger begrüßt werden kann. 16 Sterbefällen in 2022 stehen ebenso viele Geburten gegenüber. Relativ geräuschlos ging die Trägerschaft für den ehemals evangelischen Kindergarten auf die Stadt Eppingen über. Inzwischen ist die dritte Gruppe im Kindergarten wieder eingerichtet und das Neubaugebiet sorgt wohl in den kommenden Jahren für einen steigenden Bedarf. Dieser soll möglicherweise im Pfarr- und Gemeindehaus der evangelischen Kirche gedeckt werden, derzeit laufen die Gespräche über eine mögliche Übernahme der Wohnung. Von sieben Schulabgänger in Elsenz in weiterführende Schulen geht nur ein Kind an die Hellbergschule. Hinsichtlich der Attraktivität der Eppinger Gemeinschaftsschule sind die geplanten Investitionen für die Ganztagsbetreuung daher dringend notwendig. Allerdings liegt der Stadt für den Ausbau und die Sanierung der Schule bisher noch kein Förderbescheid vor.
Ein Schmuckstück stellt das Freizeitzentrum beim Elsenzer See dar. Hier hat die Stadt in die Befestigung des Parkplatzes, zwei Wohnmobilstellplätze, ein Toilettengebäude und die Erweiterung des Spielangebots mit Calisthenics-Anlage erheblich investiert. Allein der Umbau des Sekiosk mit Erweiterung des Gastraumes, der Fassade, Terrasse, Sonnenschirmen und Lagerraum hat 270.000 Euro gekostet. Nächstes Jahr soll der Gastraum mit einer Überdachung erweitert werden. Auch die Grillhütte am See hat mit der Neudeckung des Daches und Reparatur der Fassade eine Ertüchtigung erhalten. Im Gewerbegebiet Streitland II sind vier weitere Plätze für rund 120.000 Euro entstanden. Der Containerplatz beim Friedhof hat einen Sichtschutz erhalten, außerdem wurden weitere Urnenerdgräber angelegt. Für rund zwei Millionen Euro bei einer Förderung von 1,5 Millionen Euro hat die Stadt 110 Lüftungsanlagen an elf Schulen in den Klassenzimmern für Kinder bis zwölf Jahren installiert. Auch die Grundschule und Kraichgauschule in Elsenz haben dadurch eine bessere Luftqualität in jeweils vier Klassenräumen erhalten. Im Zuge des Digitalpaktes werden beide Schulen in den Herbstferien mit WLAN in den gesamten Räumen ausgestattet. Nach dem Spatenstich im Juli laufen die Bauarbeiten für den Nettomarkt am Ortseingang aus Richtung Eppingen auf Hochtouren. Geplant ist die Eröffnung im Mai 2024. Kontrovers diskutiert wurde die Ausweisung von Ackerflächen für drei Solarparks sowie die geplante Errichtung von Windkraftanlagen im Hardwald. An beiden Projekten sollen sich auch die Bürger finanziell beteiligen können. „Ob wir wollen oder nicht wird sich das Thema Windkraft insbesondere auf den Landkreis Heilbronn konzentrieren, lieber haben wir mit städtischen Flächen das Heft des Handelns in eigener Hand“, betonte das Stadtoberhaupt. Weitere Themen waren die Tempo 30-Zone in der Ortsdurchfahrt, der weitere Ausbau der Glasfasererschließung in der Gartenstraße und Rottwaldstraße und die Straßenbeleuchtung, die ab Mitternacht bis 5:00 Uhr abgeschaltet wird. Bürgermeister Thalmann informierte, dass nach den sieben Einwohnerversammlungen über dieses Thema am 24. Oktober in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates beraten werden soll, weil die Menschen mit der jetzigen Lösung unzufrieden sind.
Einwohnerversammlung in Kleingartach am 19. Oktober
Themenschwerpunkte: innerörtliche Entwicklung und Pflege von Grünanlagen
Rund 65 Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtteils Kleingartach folgten der Einladung der Stadtspitze zum Austausch in die Stadthalle. Nach einer fünfjährigen Pause hat die Stadtverwaltung nun die Gelegenheit zum Dialog mit der Bürgerschaft genutzt und zur Einwohnerversammlung eingeladen. Ortsvorsteher Andreas Oechsner eröffnete diese mit seiner Begrüßung und einem kurzen Abriss der letzten Meilensteine. Bürgermeister Peter Thalmann und die vertretenden Geschäftsbereichs- und Abteilungsleitern haben mit einer Präsentation und Fachvorträgen die größten Projekte im Stadtteil Kleingartach vorgestellt, Planungsstände erläutert und spezifische Fragen beantwortet.
Die themenspezifischen Entwicklungsperspektiven im Ort waren Angelegenheiten, die einen großen Fokus bei Verwaltung und Einwohnern hatten. Ein produktiver Austausch stellte sich ein, als die positive Einwohnentwicklung aufgegriffen und die daraus resultierenden zukunftsnahe Wohnbau- und Infrastrukturmaßnahmen angesprochen wurden. Hierbei sieht die Stadtverwaltung Handlungsbedarf.
Darauf aufbauend waren Themen wie Nahwärme, Glasfaserausbau oder auch generell die Pflege von Straßen- und Grünflächen angebrachte Punkte seitens der Bürger. Mit Blick auf die Kernstadt und die aus der Gartenschau entstandenen gepflegten Parkflächen sehen die Einwohner Kleingartach großen Nachholbedarf im Stadtteil. Eine stetige Grünpflege von Plätzen und Flächen im Ortskern wurde gefordert. Ungepflegte Stellen, Unkraut an Plätzen und Straßenrändern lässt den Stadtteil – vor allem Hinsichtlich des derzeitigen touristischen Ausbaus durch die Errichtung des Wohnmobilstellplatzes – vernachlässigt aussehen. Ein weiterer Punkt in diesem Themenbereich war die Sicherstellung eines regelmäßigen Einsatzes der Straßenkehrmaschine, um Straßenseitenräder sauber halten zu können. Die Punkte wurden seitens der Stadtverwaltung aufgenommen, um ein angemessenes Erscheinungsbild des Weinortes zu gewährleisten.
Die Stadtverwaltung informierte weiter über die künftig geplanten baulichen Maßnahmen im Stadtteil. Zu diesem Aspekt wurde die allgemeine Verkehrslage, die Nutzung von Wohngebieten als verkehrsgünstig Abkürzung sowie die Forderung nach mehr Geschwindigkeitskotrollen geäußert. Im gleichen Zuge wurde auch die Abschaltung der Straßenbeleuchtung seitens der Bürger erwähnt – auch hier zeichnete sich eine unzufriedene Sachlage ab, welche jüngst in der Gemeinderatssitzung vom 24. Oktober aufgegriffen und für das Stadtgebiet geklärt wurde.
Die interessierten Bewohner der Kernstadt haben die Versammlung zum Anlass genommen um Fragen und Inhalte zu den Themenschwerpunkten zu platzieren, Anmerkungen anzubringen und in den Diskurs mit der Verwaltung zu gehen. Die Einwohnerversammlung verlief sehr zielorientiert und Bürgermeister Thalmann betonte ganzheitlich die positiven Entwicklungen in Kleingartach. Nach dem rund zweieinhalbstündigen intensiven Austausch beendete der Bürgermeister die letzte Einwohnerversammlungen in der Gesamtstadt.
Einwohnerversammlung in Mühlbach am 9. Oktober
Mit gut 60 Gästen war das Interesse der Einwohner auch bei der dritten Einwohnerversammlung am 9. Oktober unverkennbar. Unter den Gästen waren auch Mitglieder des Ortschaftsrates und des Gemeinderates. Im Rahmen der Präsentation durch die Stadtverwaltung zu verschiedenen aktuellen Themen der Gesamtstadt und speziell zum Stadtteil Mühlbach waren viele konstruktive Anregungen aber auch kritische Anmerkungen zu hören. Mit Blick auf die Wahlen in 2019 regte Oberbürgermeister Klaus Holaschke an, aktiv für die Demokratie einzustehen und bei der Kandidatensuche mitzumachen oder selbst für ein Mandat im Ortschaftsrat oder Gemeinderat zu kandidieren.
Wie bereits in den vorangegangenen Einwohnerversammlungen in diesem Herbst informierte die Verwaltung im Vereinsheim des VfL Mühlbach über die städtische Finanzsituation, die Bevölkerungsentwicklung sowie die Situation zur Kinderbetreuung und Schulinfrastruktur. Weiterhin fand ein Rückblick auf unterschiedliche Projekte sowie ein Ausblick auf kommende Maßnahmen in Mühlbach durch verschiedene Abteilungsleiter statt.
Im Rahmen des Vortrags zu den Finanzen ging Stadtkämmerer Tobias Weidemann explizit auf die Thematik zur Grundsteuerreform ein. Diese wurde durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ausgelöst, die die aktuelle Vorgehensweise auf Grundlage von Werten aus 1964 als verfassungswidrig angesehen hat. Als Grundlage in Baden-Württemberg werden nun die Bodenrichtwerte herangezogen. Durch das Finanzamt wurden bereits die neuen Messbescheide an die Grundstückseigentümer versendet, die die neues Grundstückswerte und Messbeträge ab 2025 festsetzt. „Auf dieses Verfahren hat die Stadt Eppingen keinen Einfluss, Ansprechpartner ist hier nur das Finanzamt.“, betonte Weidemann deutlich. Maßgeblich ist der Hebesatz, der letztendlich die Höhe der Grundsteuer festlegt, dieser wird wiederrum durch den Gemeinderat der Stadt Eppingen festgelegt. Nach den ersten Prognosen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass bei gleichbleibendem Aufkommen der Hebesatz für die Grundsteuer B sich in Eppingen reduzieren wird. Weidemann betonte jedoch auch, dass es aufgrund der großen Schwankungen nicht möglich sein wird, die großen Veränderungen nur mit dem Hebesatz aufzufangen.
Auf ein deutlich hohes Interesse stießen die Ausführungen zu den Planungen der Nahwärmeversorgung und der Ausbau von erneuerbaren Energien im Stadtgebiet – aktuelle Themen, die die Bürgerinnen und Bürger von Mühlbach beschäftigen und unmittelbar, schon allein durch die Auswahl des Standortes für Windkraftanlagen, die im Hardtwald geplant sind, betreffen. So fand hierzu eine ausführliche und kontroverse Diskussion statt, die von Oberbürgermeister Holaschke mit der Zusage endete, das Verfahren in enger Abstimmung mit den Einwohnern voran zu treiben und diese über Informationsveranstaltungen aktiv einzubinden.
Deutliche Worte fand Oberbürgermeister Klaus Holaschke und Geschäftsbereichsleiterin Jessica Wells zum Thema Kindergarten in Mühlbach. Es wurde dargestellt, dass der Mühlbacher Kindergarten voll belegt ist. Zum Teil müssen Kinder bereits beispielsweise in Eppingen oder Adelshofen im Kindergarten betreut werden, da die Platzkapazitäten ausgeschöpft sind. Weiterhin besteht im Kindergarten, dessen Träger die evangelische Kirchengemeinde in Mühlbach ist, ein enormer Sanierungsstau. Es gilt dringend in Zusammenarbeit mit der Kirche Planungen zu erstellen und weitere Ansätze, wie beispielsweise einen Anbau, zu diskutieren. Man ist sich sicher, dass der Kindergarten in Mühlbach eines der bestimmenden Themen in den nächsten zwei Jahren sein wird. „Wir müssen die Köpfe zusammenstecken und Lösungen finden“, betont Oberbürgermeister Holaschke.
Oberbürgermeister Klaus Holaschke bedankte sich bei den anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern aus Mühlbach für die rege Diskussion, den Austausch und die interessanten Fragen. Mit den Worten „Welche Staatsform ist besser als die Demokratie – mir fällt keine ein!“, schloss der Oberbürgermeister die diesjährige Einwohnerversammlung in Mühlbach.
Ein besonderer Dank gilt Ortsvorsteher Theo Antritter und dem Ortschaftsrat für die gute Zusammenarbeit, dem VfL Mühlbach für die Bereitstellung des Vereinsheim sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung.
Einwohnerversammlung in Richen am
Einwohnerversammlung in Richen fand großes Interesse - Lösung für den Ausbau des Zwingers gefunden
120 Sitzgelegenheiten hatten die Hausmeister in der Burgberghalle bestuhlt und mussten noch weitere Stühle herbeischaffen, so groß war das Interesse bei der Einwohnerversammlung am 5. Oktober. Und das nicht von ungefähr. Gegen den ursprünglichen Plan, das Mittelstück des Zwingers mit einer Einbahnstraßenregelung zu beruhigen, hatten 127 Anwohner Unterschriften eingereicht. Bürgermeister Peter Thalmann präsentierte eine Alternative, die eine Verengung der Straße mit Baumquartieren und Stellplätzen vorsieht. Dadurch wird ein schnelles Durchfahren der als Abkürzung missbrauchten Strecke verhindert. Bei einer Probeabstimmung stimmte die große Mehrheit der Anwesenden diesem Vorschlag zu. Von der Verwaltung erhielt die Idee, den Zwinger nur für Anlieger frei auszuweisen, eine klare Absage, weil Zuwiderhandlungen kaum zu kontrollieren sind.
Die seit vielen Jahren angestrebte Westumfahrung von Richen lässt weiter auf sich warten. Eine mögliche Alternative zur Ortsumfahrung bietet sich mit der Erweiterung des Gewerbegebiets „Erlen/Steingebiß“. Dort benötigt die Firma Gropyus zusätzliche Flächen. Bürgermeister Thalmann stellte die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor. Mit der Anbindung könnte zur Entlastung der Ortsdurchfahrt Richen vom LKW-Verkehr die Römerstraße in Richtung Landesstraße L592 Richen-Ittlingen verlängert werden. „Allerdings ist keine schnelle Realisierung dieser Tangente zu erwarten“, dämpfte der Baubürgermeister die Erwartungen. Die Querung der Bahnlinie und der Elsenz erfordern eine aufwändige Planung, so dass mit einer Umsetzung frühestens in fünf Jahren zu rechnen sei. Die Stadt hat die Maßnahme bereits zur Aufnahme in das Landesförderprogramm angemeldet und rechnet mit einem Eigenanteil von mehr als 50 Prozent der mindestens zehn Millionen Euro teuren Baumaßnahme.
Noch bis Ende 2024 dauert der Neubau des Hochwasserrückhaltebeckens entlang des Elsenzradweges mit einem Einstauvolumen von 275.000 m³. Im Anschluss soll eine innerörtliche Wegeverbindung vom Wikinger Spielplatz zum Bahnhof Richen abseits der Ortsdurchfahrt geschaffen werden. Aktuell in Planung ist auch eine Querungshilfe in der Gemminger Straße im Bereich der Verwaltungsstelle. Weil es sich dabei um eine Landesstraße handelt, ist eine Abstimmung mit dem Regierungspräsidium erforderlich. Noch in diesem Jahr soll mit dem befestigten Ausbau des Radweges von Richen nach Berwangen begonnen werden. Damit verbunden ist auch eine zeitgemäße Anbindung des Radweges aus Richtung Gemmingen.
Erstmals vorgestellt hat die Verwaltung Pläne für die Nutzung von Windenergie. Nächstes Jahr legt der Regionalverband eine Potenzialanalyse vor, die die Vorranggebiete für Windkraftanlagen festlegt. Parallel sucht die Stadt mit einem Interessenbekundungsverfahren geeignete Investoren. Für die Planung und den Bau einer Windkraftanlage wird ein Zeitraum von fünf bis sieben Jahren angesetzt. Aus der Mitte der Bürgerschaft kam die Anregung, bei der Burgberghalle Behindertenparkplätze auszuweisen, eine mobile Lautsprecheranlage für Beerdigungen zu beschaffen und Lücken im Netz der Straßenbeleuchtung mit Solarlampen zu schließen. Nach dem rund dreieinhalbstündigen intensiven Austausch beendete das Stadtoberhaupt die zweite von sieben Einwohnerversammlungen in der Gesamtstadt.
Einwohnerversammlung in Rohrbach am 18. Oktober
Eine der letzten Einwohnerversammlungen in diesem Jahr fand am Mittwoch, den 18. Oktober, im Vereinsheim des FC Badenia Rohrbach statt. Unter den Gästen rund 30 Gästen waren auch Mitglieder des Ortschaftsrates und des Gemeinderates. Im Rahmen der Präsentation durch die Stadtverwaltung zu verschiedenen aktuellen Themen der Gesamtstadt und speziell zum Stadtteil Rohrbach waren viele konstruktive Anregungen aber auch kritische Anmerkungen zu hören. Mit Blick auf die Wahlen in 2019 regte Bürgermeister Thalmann an, der aufgrund der krankheitsbedingen Abwesenheit von Oberbürgermeister Klaus Holaschke durch den Abend führte, bei der Kandidatensuche mitzumachen und sich selbst als Ortschaftsrat oder Gemeinderat einzubringen.
Auch in Rohrbach begann die Versammlung mit allgemeinen Informationen zur gesamtstädtischen Situation sowie ortsteilbezogenen Berichten zu baulichen Projekten, zur Einwohnerentwicklung, zur Grundschulentwicklung und zur Betreuung von Kindern in den Kindertagesstätten.
Auf ein deutlich hohes Interesse stießen die Ausführungen zu den Planungen zum Ausbau von erneuerbaren Energien im Stadtgebiet Insbesondere hinsichtlich der geplanten Solarparks fand mit den Einwohnerinnen und Einwohnern eine ausführliche und kontroverse Diskussion statt. Es wurden Standpunkte vertreten, die die guten Böden im Kraichgau und die damit einhergehende Lebensmittelproduktion, deutlich hervorhoben.
Im Rahmen der Themen zur Gesamtstadt wurde von Geschäftsbereichsleiter Günter Brenner über das Thema öffentlicher Personen- und Nahverkehr informiert. Der Bahnhof in Eppingen ist ein Stadtbahnknotenpunkt, der von unterschiedlichen Verbänden, wie beispielsweise dem KVV, der Deutschen Bahn und dem VRN angefahren wird. Hervorgehoben wurde insbesondere auch der zentrale Omnibusbahnhof in Eppingen, von wo aus auch in den Abendstunden, in Rohrbach bis 23.34 Uhr, die Stadtteile angefahren werden. Von den Rohrbachern wurde die neue Verbindung des RE45 angesprochen, die nicht zu den Abfahrtzeiten der Busse in die Stadtteile passe. Ein Problem, dass Geschäftsbereichsleiter Günter Brenner bereits bekannt ist und beim Landratsamt angemeldet wurde. Abschließend informierte Günter Brenner noch über den BürgerBus Verein Eppingen, welcher den ÖPNV als ehrenamtlich getragener Verein unterstützt sowie über die Mobilitätszentrale im Eppinger Bahnhof, die eine persönliche Beratung zum Nah- und Fernverkehr ermöglicht.
Mit dem Ausblick auf die kommenden Projekte in Rohrbach, wie das Ortsentwicklungskonzept, welches derzeit in der Entwicklung ist, die Glasfasererschließung sowie der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens, das in Verlängerung der Inselstraße entstehen soll, schloss die diesjährige Einwohnerversammlung in Rohrbach.
Bürgermeister Thalmann bedankte sich abschließend bei den anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern aus Rohrbach für die rege Diskussion, den Austausch und die interessanten Fragen.
Ein besonderer Dank gilt Ortsvorsteherin Hannelore Faber und dem Ortschaftsrat für die gute Zusammenarbeit, dem FC Badenia Rohrbach für die Bereitstellung des Vereinsheim sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung.