Sanierung des Eppinger Bahnhofs

Eppinger Bahnhof erblüht zu neuem Leben

Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren wurde der Eppinger Bahnhof zum Ende des Jahres 2015 wieder ein Aushängeschild und das Tor zur Stadt für Bahnreisende.

Kauf und Sanierungsbeschluss
Nach jahrelangen Verhandlungen hat die Stadt den Bahnhof im Dezember 2012 von der Bahn für 450 000 Euro gekauft. Eine funktionale Nutzung und die Sanierung der maroden Bausubstanz sind die Ziele des Bau- und Finanzierungsbeschlusses im Gemeinderat vom 25. Juni 2013. Die Projektkosten wurden zwischenzeitlich auf 2,68 Millionen Euro fortgeschrieben. Das Land unterstützt mit Fördergeldern aus der Sanierung und Denkmalpflege von rund einer Million Euro. 80.000 Euro bekam die Stadt für das Vorzeigeprojekt von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg und der Glücksspirale.
Private Nutzung durch die Diakonische Jugendhilfe Heilbronn
Mit der Diakonischen Jugendhilfe Heilbronn (DJHN) konnte die Stadt einen zuverlässigen Mieter für einen langfristigen Vertrag finden. Direkt an der Bahnlinie gelegen, ist der neue Verwaltungssitz der DJHN in Eppingen sehr gut erreichbar, sowohl für die rund 580 Mitarbeiter als auch für die Besucher des sozialen Dienstleisters. Rund 45 Mitarbeiter finden ihren Arbeitsplatz in den Büros im Ost- und Westturm. Für Fach-tagungen und Seminare sind ebenfalls Räume vorhanden. Der Eingang der DJHN ist mit einem Empfangsbereich im Mittelbau untergebracht. Um die öffentliche Nutzung im Mittelbau zu sichern, wurde eine Trennwand installiert, die außerhalb der Bürozeiten der Jugendhilfe geschlossen bleibt.

Öffentliche Nutzung
Entsprechend seiner ursprünglichen Bestimmung steht der Bahnhof den Bahnreisenden als Aufenthaltsbereich zur Verfügung. Hinzu kommt die Rolle als Treffpunkt und Empfang, beispielsweise bei Stadtführungen oder der Gartenschau Eppingen 2021. Eine Frischetheke und eine öffentliche WC-Anlage vollenden die Rahmenbedingungen für eine zeitgemäße öffentliche Nutzung. Damit dient der Mittelbau wieder als Empfangs- und Wartehalle und bietet Reisenden und Bürgern die Möglichkeit zum Aufenthalt und zur Kommunikation.
Sanierungs- und Folgekosten
Während des Bauverlaufs traten einige unvorhergesehene bauliche Maßnahmen zutage, die eine Budgeterhöhung erforderlich machten. So musste der Hausschwamm im Ostturm umfangreicher entfernt werden als zunächst angenommen. Ebenso musste die gesamte Bodenplatte im Mittelbereich komplett erneuert werden, da der Unterbau nicht mehr tragfähig war. Auch eine zusätzliche Trennwand, aufwändigere statische Ergänzungen über der Halle und konjunkturbedingte höhere Angebotssummen führten zu Kostenerhöhungen.

Die Baumaßnahme
Anfang 2014 konnten die Rohbauarbeiten vergeben und die Zimmereiarbeiten beauftragt werden. Im Juli desselben Jahres hat der Gemeinderat die Trockenbau- und Putzarbeiten sowie die Holz- und Metallfensterarbeiten in Auftrag gegeben. Im Oktober wurde der Turm auf der Ostseite des Eppinger Bahnhof, zum Jahresende 2015 der Mittelbau ihren Bestimmungen übergeben. Mit den Restarbeiten im Westturm waren die Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2016 abgeschlossen. Planerisch begleitet wurde das Projekt von Professor Henning Baurmann aus Karlsruhe.