Geschichte

Mühlbach wurde im Jahre 1290 erstmals urkundlich erwähnt, als Heinrich von Brettach dem Wilhelmitenkloster Mariental bei Hagenau eine Kapelle stiftete, woraus ein Kloster dieses Ordens entstand. Im 14. Jahrhundert kaufte Eppingen die beiden Weiler an und um 1546 erwarb Eppingen ebenfalls das Kloster und seine Güter. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Mühlbach eine selbständige Gemeinde und erhielt 1846 auch ausreichend Waldungen. In den folgenden Jahrzehnten bestimmte das Steinhauergewerbe in den heimischen Keupersandsteinbrüchen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Viele Gebäude in der Ortsmitte, darunter auch das 1903 als Rat- und Schulhaus erbaute Rathaus, sind Zeugen einer hohen Sandstein-Baukunst. 

Seit 1996 befindet sich im Rathaus-Untergeschoss das Steinhauermuseum. Es erzählt die Geschichte von den Anfängen des Sandsteinabbaus über die Blütezeit bis zum Niedergang. Vom 1. Mai bis 31. Oktober ist es immer sonntags von 14.00 - 16.00 Uhr geöffnet. Ebenso die parallel dazu seit einigen Jahren stattfindende Sonderausstellung namhafter Künstler mit Großskulpturen auf dem Rathausplatz und kleineren Werken in der Galerie. Eintritt und Besichtigung sind kostenlos – Sonderführungen können jederzeit über die Verwaltungsstelle vereinbart werden. Seit Juli 2010 gibt es einen in der Region einmaligen Sandsteinlehrpfad, der vom Rathausplatz im 1. Abschnitt auf etwa 600 m Länge durch die innerörtliche Parkanlage führt und einen interessanten Einblick in die Arbeit der Steinmetze und des Sandsteinabbaus gibt. Der 2. Abschnitt wurde 2017 eingeweiht und führt bis an das Ende der Ortschaft. Im Endzustand soll der Sandsteinpfad am See entlang und durch den Wald bis in die noch aktiven Schilfsandsteinbrüche führen. 

In der Hauptstraße, Pfarrgasse und der Schalksgasse befinden sich mehrere renaissancezeitliche Fachwerkhäuser, darunter ein ehemaliger Eppinger Stadthof von 1582.

Mühlbach wurde 1972 als größter Stadtteil von Eppingen eingemeindet und hat heute rund 2100 Einwohner. Aufgrund seiner schönen Waldrandlage und seiner vielseitigen Freizeitangebote hat sich Mühlbach mit seinen schönen Neubaugebieten zu einer bevorzugten Wohngemeinde entwickelt. Zur Freizeitqualität trägt auch besonders im Sommer ein Badesee bei. Ganzjährig ist das kleine Hallenbad in der Ortsmitte geöffnet. 

Durch die Stadtbahnhaltestellen (ÖPNV) in Eppingen und Sulzfeld bieten sich hervorragende Ausflugs- und Wandermöglichkeiten für Gruppen und Familien mit Kindern, über die Ravensburg bei Sulzfeld oder den ehemaligen Wallfahrtsort Ottilienberg, vorbei am Jägersee nach Mühlbach mit guten Einkehrmöglichkeiten.

Ein vielfältiges Kultur- und Vereinsleben zeichnet den Ort aus. Einer der Höhepunkte ist die alljährlich an Pfingsten stattfindende Kirchweih mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, darunter am Dienstag das “Kuckucksholen” mit einem Umzug durch den ganzen Ort. Daran nehmen Traditionsgruppen, sowie Wagen und Fahrzeuge aller örtlichen Vereine teil. Im Juni veranstaltet der Heimat- und Verkehrsverein im zweijährigen Wechsel mit dem Brunnenfest, mit „Kunst und Musik im Park” ein Fest besonderer Art, bei dem zu fortgeschrittener Stunde der „Steingeist“ erscheint – nicht nur zur Freude der Erwachsenen, sondern auch der Kinder. Alle zwei Jahre im Wechsel findet im Sommer ein Brunnenfest der örtlichen Vereine in der Ortsmitte statt. Der 2005 fertig gestellte neue Rathausplatz eignet sich hervorragend für Feste, kulturelle Ausstellungen oder Konzerte im Freien. Hier findet am 30. April traditionell die Aufstellung des Maibaums statt, ebenso die offizielle Museums-Saisoneröffnung am 1. Mai und am Samstag vor dem 1. Advent ein Weihnachtsmarkt.