Halbe nach 5 Führung, Rössle, Pfeifferturm
Halbe nach 5 Führung, Rössle, Pfeifferturm
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Öffnungszeiten:
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Kulturdenkmal Pfeifferturm

"Hier ist bös sein"

Der Pfeifferturm wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und ist das älteste Gebäude in der Stadt. Der Bau des Turmes steht im Zusammenhang mit der Erhebung von Eppingen zur Reichsstadt im Jahre 1191/1192 durch den Stauferkaiser Heinrich VI. und der damit verbundenen Befestigung der mittelalterlichen Stadt mit Stadttoren und einer Stadtmauer.
Der Turm misst heute eine Dachspitzhöhe von 30 Metern und eine Traufhöhe von 22 Metern, die Aussichtsplattform befindet sich auf 24 Metern Höhe. Im ersten Obergeschoss beträgt die Mauerstärke 1,85 Meter, im sechsten Obergeschoss sind es „nur“ noch 60 Zentimeter. Typisch für die Erbauungszeit sind die sehr kräftigen Buckelquader, gebrochen aus heimischem Schilfsandstein.
Das heutige Aussehen des Turms mit dem schiefergedeckten Laternendach geht wohl auf das Jahr 1791 zurück, als die Turmspitze erneuert werden musste. Bis dahin besaß er einen mehrstöckigen Fachwerkaufsatz. Dort war für den städtischen Türmer eine Wohnung eingerichtet. Er musste die Bewohner der Stadt vor anmarschierenden Feinden und beim Ausbruch eines Brandes lautstark warnen. Hierzu benutzte der Türmer ein großes Zink, ein stark gekrümmtes Horn, weshalb man ihn auch als städtischen Pfeifer beziehungsweise den Turm später als Pfeifferturm bezeichnete. Nach dem Turmumbau wurde keine Türmerwohnung mehr eingerichtet.

Vom Wehrturm zum Gefängnis

Einen ersten Hinweis über die Nutzung des Pfeifferturms als Gefängnis finden wir in der Stadtrechnung von 1662, als der Seiler Michel Bühler 30 Kreuzer für „4 Claffter Seyler, so zum Gefängnis im Pfeiffthurm verbraucht worden“ erhielt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Eppingen zur badischen Bezirksamtsstadt erhoben wurde, baute man den Pfeifferturm zum Gefängnis für den Amtsbezirk um. Vom dritten bis zum sechsten Stockwerk war jeweils eine Gefängniszelle eingerichtet, im siebten Stockwerk waren es vier. Von 1829 bis 1859 diente der Pfeifferturm schließlich als Amtsgefängnis. Danach benutzte ein Eisenhändler den Turm als Lager bis 1935, als das erste Heimatmuseum der Stadt im Turm eingerichtet wurde.

Sanierung und Einrichtung als Museumsdépendance

Der Pfeifferturm, das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt, bedurfte zu Anfang des neuen Jahrtausends einer behutsamen Renovierung, die im Jahr 2002 zusammen mit dem Landesdenkmalamt erfolgte. Die Sanierungsschwerpunkte waren das Dach, die Sandsteinmauern und der Schutz vor Taubenkot.

Nach Abschuss der Sanierung fiel die Entscheidung, den Turm wieder stärker der Öffentlichkeit zugänglich und seine lange Geschichte transparent zu machen. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Eppinger Heimatfreunde, des Archivs für die Geschichte des ländlichen Lebens, der Naturschutzgruppe „Eppinger Falken“, des städtischen Bauamtes, des Stadtarchivs und des Stadt- und Fachwerkmuseums erarbeiteten die Grundlagen für die Einrichtung und Gestaltung des Kulturdenkmals Pfeifferturm, der am Kirchweihsonntag im Oktober 2003 als Dépandance des Museums eröffnet wurde.

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